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Bürgerinformation "Windenergie" in Untermerzbach und Ebern

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

wir, die Bürgermeister von Untermerzbach und Ebern, wenden uns gemeinsam an Sie mit dem Projekt:

Windenergie am Bretzenstein:

Wir sind heute als Gesellschaft mehr denn je gefordert: Erst die Corona-Krise mit all ihren Auswirkungen, dann der unsägliche Krieg in der Ukraine, der Auslöser war für die Flucht vieler, die Angst um ihr Leben hatten, gefolgt von Warenausfällen und Energieknappheit. Und auch der immer mehr spürbare Klimawandel zeigt uns unsere Abhängigkeiten und stellt uns vor große zukünftige Herausforderungen.

Gerade jetzt ist es besonders wichtig, dass wir zusammenhalten und weiterhin vor Ort verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen. Wir haben bei regenerativer Energieerzeugung schon viel auf den Weg gebracht. Sicher ist aber: Wir müssen weiter handeln und uns so aufstellen, dass wir in der Region autark, unabhängig, mit regenerativer Energieerzeugung werden. Wir können selbst dafür sorgen, dass wir uns mit grünem Strom, vor Ort erzeugt, versorgen. Gleichzeitig leisten wir unseren notwendigen Beitrag für das große Gemeinschaftsprojekt der Energiewende.

Der Wind stellt keine Rechnung. Vor allem in den windreichen Wintermonaten wird er uns bei der Stromerzeugung helfen. Sie alle kennen unsere beiden Windräder am Bretzenstein. Als Pioniere sind wir – Untermerzbach und Ebern – damals vor über 20 Jahren bei Windenergie vorausgegangen und als solche wollen wir weitergehen. Der technologische Fortschritt der letzten Jahrzehnte hat auch vor der Windenergieerzeugung keinen Halt gemacht: Eine moderne Anlage kann in etwa so viel Strom produzieren wie 10 ha Photovoltaik oder wie fünf alte Anlagen – vergleichbar mit denen, die Sie vom Bretzenstein kennen. Mit „Repowering“, was durch die Änderung in der Bayerischen Bauordnung jetzt möglich wird, sollen die bestehenden Altanlagen, die inzwischen sehr in die Jahre gekommen sind und eine davon defekt stillsteht, am etablierten Windstandort Bretzenstein abgebaut und durch eine neue, effektivere Windkraftanlage ersetzt werden. Wir versuchen, den Windkraftstandort Bretzenstein so besser zu nutzen – bis hin zu einer (rechnerischen) Autarkie in der Energieversorgung unserer Gemeinden.

Wir, die beiden Bürgermeister von Untermerzbach und Ebern, haben uns dazu an die vom Wirtschaftsministerium beauftragten „Windkümmerer“ gewandt, die uns unterstützt haben. Mit ihnen haben wir seit über 2 Jahren in unzähligen Gesprächen und Online-Runden mit Wirtschaftsministerium, Regierung, Landratsamt und Naturschutz versucht, die bestehenden Planungs-, Verordnungs- und Bürokratiehürden zu nehmen. Ein schwieriges Unterfangen, das jetzt durch die anstehenden Gesetzesänderungen leichter wurde.

In Sachen Windenergie sind sich Bund und Land einig: Es soll nun zügig vorangehen, um unseren Bedarf an sauberer Energie besser decken zu können. Dieser politische Wille spiegelt sich auch in der geänderten Gesetzgebung wieder, die für das Repowering am Bretzenstein viele Steine aus dem Weg geräumt hat. Daher kann nun auch die Planung des neuen Bürgerwindrads weitergehen. Über die konkreten Details des Projekts und auch warum wir von einem Bürgerwindrad sprechen, möchten wir Sie gerne auf der Informationsveranstaltung am 7. November in der Schulturnhalle in Untermerzbach und am 8. November in der Frauengrundhalle in Ebern, jeweils um 19 Uhr, informieren.

Wir möchten Ihnen aber nicht verschweigen, dass der Sprung in der Leistungsstärke moderner Windräder auch dadurch möglich ist, dass die heutigen Anlagen inzwischen höher sind. Dafür können sie aber nicht nur in Sachen Ertrag punkten, sondern auch in Sachen Emissionen und verbesserter Sicherheit. Der genaue Standort wird ebenso erläutert, wie die umfangreichen Untersuchungen zu Umwelt- und Naturschutz. Es gilt also abzuwägen.

Deshalb sind zu den Informationsveranstaltungen auch Fachexperten von Ämtern, Behörden und Betreiber eingeladen, um Ihre Fragen fundiert beantworten zu können. Neben Kurzvorträgen sind auch Infomarktstände geplant. Dort können Sie direkt mit den Experten ins Gespräch kommen – sei es zum Thema Bürgerbeteiligungsmodell oder „Repowering“.

Liebe Bürgerinnen und Bürger – die Informationsveranstaltung haben wir für Sie organisiert. Daher: Nutzen Sie die Möglichkeit der sachlichen Information am 07. und 08. November, setzen Sie sich kritisch mit dem Thema auseinander und kommen Sie gern persönlich mit uns ins Gespräch.

Ihre Bürgermeister

Helmut Dietz                    Jürgen Hennemann